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Eine beeindruckende Hubertusfeier

Staatsministerin Michaela Kaniber gibt der Jägerschaft die Ehre


Die heimische Jägerschaft traf sich zur traditionellen Hubertusfeier mit dem Verblasen der Strecke vor der Herz-Jesu-Kirche in Bischofswiesen. Die Strecke war auf Zweigen gebettet und von Feuerstellen und Fackelträgern mystisch umrahmt. Nach dem Verblasen der Strecke fand in der Herz-Jesu-Kirche die Hubertusmesse statt, bei der die Rupertiwinkler Jagdhornbläser mit ihren Hörnern für eine würdige instrumentale Gestaltung sorgten und von Monsignore Dr. Thomas Frauenlob feierlich zelebriert wurde.




Der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Hans Berger sprach, flankiert von seinen Stellvertretern Max Neudecker und Michael Dorrer zu den heimischen Jägern, die in großer Zahl nach Bischofswiesen gekommen waren. Eine besondere Freude war es dem Vorsitzenden, dass Staatsministerin Michaela Kaniber und der Landtagsabgeordnete Michael Koller der Einladung gefolgt waren. Ein besonderer Dank des Vorsitzenden ging an die Forstbetriebe Berchtesgaden und den Nationalpark, die immer bei der Strecke mit unterstützen. Am Hubertustag bedanken sich die Jäger beim Schutzpatron für das zurückliegende Jagdjahr, eine unfallfreie Jagd, den Jagderfolg und die Freude an der Jagd, denn Jäger ließen sich nicht zu „Schädlingsbekämpfern“ deklarieren. Als Partner der Landwirte und Grundstückseigentümer übernehmen die Jäger Verantwortung, um deren Belange gerecht zu werden. Die Jägerschaft entnehme aus den Ressourcen der Natur ein hochwertiges Lebensmittel und stellt es in der Region zur Verfügung, so Berger, der die Jagd als älteste Methode bezeichnete, Fleisch zu gewinnen. Dies sei in der heutigen Zeit, da der Verzehr von Fleisch stark in der Diskussion stehe, von großer Wichtigkeit. Schließlich seien Worte wie artgerechte Haltung, Tierwohl und sanfte Schlachtung in vieler Munde. Beim Erlegen eines Tieres in freier Wildbahn treffe dies alles zusammen, bemerkte Berger und befand „Mehr Bio geht nicht!“

Bei der Ausübung der Jagd entscheide der Jäger über Leben oder Tod eines Tieres. Daher müsse dem Jäger dieses Privileg stets bewusst sein und so richtete Berger an alle Jäger und Verantwortlichen den Appell die Jagd immer tierschutzgerecht und gesetzeskonform auszuüben. „Wir Jäger verschließen uns nicht vor Neuerungen und Technik, halten uns jedoch an geltendes Recht, in dem Tradition und Brauchtum aber auch noch ihren Platz haben müssen“, befand der Vorsitzende der Kreisjägerschaft, der im Weiteren auf den Lebensraum des Wildes in Feld, Wald und Flur überleitete. Den Jägern sei bewusst, dass sie hier auch Verantwortung trügen. So sei die Hege des Wildes, die Erhaltung eines gesunden und artenreichen Wildbestandes sowie die Sicherung deren Lebensgrundlagen stets das große Ziel. Die Hege werde so durchgeführt, dass der Land – und Forstwirtschaft keine Beeinträchtigungen entstehen. Sorge bereite dem Vorsitzenden die Entwicklung wie einzelne Personen und Gruppen das Wild nach der Maßgabe „schützenswert oder vogelfrei“ in Kategorien einteilten. So werde das Schalenwild in vielen Bereichen ganzjährig bejagt, während der Wolf ganzjährig einen hohen Schutzstatus hat, der von Personen festgelegt wird, die keinerlei Bezug zur Natur, Jagd oder Landwirtschaft haben, kritisierte Hans Berger. Und so appellierte Berger an den Umgang untereinander sowie miteinander und bat toleranter zu sein, die Meinung anderer zu respektieren und das Gespräch zu suchen. Denn nur so komme man zum gemeinsamen Ziel die Jagd, den Wald und das Wild miteinander in Einklang zu bringen. Dem Schutzpatron Heiliger Hubertus dankte der Jagdvorsitzende für das zurückliegende Jagdjahr und erbat für die Zukunft dessen schützende Hand. Allen Anwesenden wünschte Berger eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit sowie im neuen Jahr Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Und allen Jägerinnen und Jägern rief er ein kräftiges „Waidmannsheil“ zu.

Nach einem erfolgreichen Jagdtag ist es Brauch die Strecke zu „verblasen“. Für diesen Vorgang gibt es eigene Jagdsignale, welche die Rupertiwinkler Jagdhornbläser eindrucksvoll intonierten. Dieses Verblasen kommt aus einer Zeit, als es noch keine Handys gab und mit dem Jagdhorn mitgeteilt wurde, was erlegt worden ist. So wurden im letzten Jahr im Landkreis auf der Gesamtfläche mit dem Nationalpark 600 Stück Rotwild geschossen. Die Strecke des Gamswild, der Perle der Berge, umfasste zirka 550 Stück. Dabei erging Bergers weiterer Appell „Geht mit dem Gamswild behutsam um!“. Eine weitere neue Herausforderung bedeute das Schwarzwild, von dem vier Stück erlegt wurden. Die Strecke des Rehwilds, einem gut angepassten Kulturfolger, betrug 2870 Stück. Auch die teilweise umstrittene Bejagung des Fuchses mit 600 erlegten Tieren war nötig. Schließlich seien Räude, Fuchsbandwurm und Tollwut immer ein großes Thema. Nachdem der Bestand an Feldhasen zunehme, sei eine Prädatoren-Bejagung als Instrument des aktiven Artenschutzes wichtig und so wurden auch 330 Feldhasen erlegt. Leider fehle dem Fasan der Lebensraum und so umfasste die Strecke zirka 500 Stück Flugwild, vorwiegend Stockenten. Nachdem die Rupertiwinkler Jagdhornbläser zu jeder Tierart das Kommando „tot“ geblasen haben, war die Jagd vorbei und es folgte ein „Hallali“. Danach ging es für die Jägerschaft in der Herz-Jesu-Kirche, wo Monsignore Dr. Thomas Frauenlob eindrucksvoll die traditionelle Hubertusmesse zelebrierte, die von den Rupertiwinkler Jagdhornbläsern musikalisch fein umrahmt wurde. Nach dem feierlichen Kirchgang traf man sich im voll besetzten Gasthaus „Brennerbräu“ zum gemütlichen Ausklang.

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