Jägerabend in Saaldorf-Surheim
13 „neue“ Jäger in die Reviere entlassen – 50 Jahre Jagd im Berchtesgadener Land
Saaldorf-Surheim – 50 Jahre Jagd im Landkreis Berchtesgadener Land: Zu einer gebührenden 50er- Feier lud die Kreisgruppe Berchtesgadener Land des Bayerischen Jagdverbandes (BJV) am Vorabend der diesjährigen Hegeschau in die Mehrzweckhalle in Saaldorf ein. Der Festabend stand unter dem Motto „Frisch auf die Jagd hinaus“. Vokal- und Instrumentalgruppen aus dem Landkreis baten den vielen Zuschauern in der fast bis auf den letzten Platz besetzten Halle ein abwechslungsreiches Programm. Rundfunkmoderator, Sänger und Musikant Philipp Meikl moderierte. Der passionierte Jäger und langjährige Kreisvorsitzende des BJV, Hans Niederberger, trug Geschichten aus 50 Jahren Jagd vor. Verdiente Mitglieder wurden geehrt und Jägerbriefe überreicht.

Zunächst begrüßte BJV BGL-Vorsitzender Hans Berger Bürgermeister Andreas Buchwinkler von Saaldorf-Surheim, Landrat Bernhard Kern, Altlandrat Georg Grabner, Präsident des Landesjagdverbandes Bayern, Ernst Weidenbusch, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Traunstein, Alfons Leitenbacher, Leiter des Forstbetriebs Berchtesgaden, Dr. Daniel Müller, und Jäger aus ganz Bayern, dann spielten passend die Jagdhornbläser aus Bad Reichenhall und die Rupertiwinkler Jagdhornbläser, die gemeinsam auftraten. „31 Jagdhornbläser auf einer Bühne, das sieht man selten“ sagte der Moderator. Er informierte, dass es in Bayern 76 000 aktive Jäger gibt, die eine Fläche von 6,8 Millionen Hektar bejagen.
„Die Jagd ist eines unserer uralten Kulturgüter“, betonte Landrat Bernhard Kern in seinem Grußwort und erinnerte an die über 500-jährige Geschichte der Jagd und die vielen Änderungen im Jagdrecht und in der Jagdausübung im Laufe der Zeit. Heute habe die Jagd den Anschein der Exklusivität verloren, sie sei längst nicht mehr „ein Oberschichten- und Männerphänomen“, sondern sei für alle zugänglich, werde weiblicher und stelle sich den Herausforderungen der Gegenwart, sagte Bernhard Kern. Erhalt der Artenvielfalt, Naturschutz und Einsatz für einen klimastabilen Wald motivieren viele Jäger, vermutet der Landrat. Er bedankte sich bei den Jägern für die „unermüdliche und ausdauernde Arbeit“ in 50 Jahren Jagd im Landkreis.

Dann spielte die „Hirschanger Musi“ aus Berchtesgaden den flotten »Hirschanger Marsch«. Marion Huber (Hackbrett), Sigi Lenz (Gitarre), Christian von der Thann (Ziach), Hans Brandner (Posaune) und Maxi Oberwenger (Bass) sind seit über zehn Jahren fester Teil der Volksmusik-Szene im Berchtesgadener Land und begeisterten durch ihr schwungvolles Spiel und die besondere Klangfarbe.
Danach traten die „Stoaberg Sängerinnen“ auf, die sich für diesen Abend vor allem Jagerlieder ausgesucht hatten. Einige davon haben sie selbst geschrieben. Christa Graßl (1. Stimme), Eva Angerer (2. Stimme) und Ursula Eder (3. Stimme) singen seit über zwanzig Jahren zusammen und haben auch an diesem Abend wieder ihr großartiges Können unter Beweis gestellt. Besonders flott waren die Stücke der beiden Ziach-Spieler Bernhard Koch und Tobias Huber. Bernhard Koch war der erste Schüler des mehrmaligen Ziachweltmeisters Hermann Huber aus Ainring, Tobias Huber ist sein Sohn. Mit den „Helfauer Musikanten“ trat ein Bläserquintett auf, das durch sein schwungvolles Spiel mit besonderem Klang imponierte.
Die kleine Blasmusikformation mit Stefan und Maximilian Rehrl (Trompete), Gerhard Rehrl (Bariton), Sebastian Hafner (Tenorhorn) und Wastl Höglauer sen. bereicherte mit ihren Stücken den Abend ebenso. Philipp Meikl erzählte etwas zu den Gruppen und unterhielt sich kurz mit den Künstlern. Lustige Gedichte oder Geschichten lockerten das musikalische Programm auf.
Eine besondere Ehrung wurde Altlandrat Georg Grabner zuteil. Hans Berger dankte ihm im Namen der Jäger für das kooperative Miteinander in der Zeit, in der er Landrat gewesen war. Er überreichte ihm ein Wild-Kochbuch und eine Einladung zu einem Essen mit Wildgerichten. Georg Grabner erinnerte daran, dass die Zusammenarbeit zwischen Jägern und Behörden früher oft schwierig gewesen sei, sich in den letzten Jahren aber stetig verbessert habe. „Wichtig ist, dass man miteinander redet und einander versteht“, sagte der Altlandrat.
Ein weiterer Höhepunkt war die Verleihung der Jägerbriefe an 13 Frauen und Männer, die die Jagdprüfung erfolgreich bestanden haben. Ernst Weidenbusch und Hans Berger überreichen Hubert Hagenauer, Georg Heinz, Dr. Michael Johannes, Bernhard Koch, Silvia Koch, Josef Prantler, Hans Raith, Sabine Raith, Simon Stumpfegger, Alois Weidenauer, Sabine Wertsch, Johann Winkler, Simon Winkler den Nachweis für den Prüfungserfolg.
Der unterhaltsame Abend bot auch Raum für Gespräche und geselliges Zusammensein.